Textunterlagen aus der Anfangszeit der SdJ sind, soweit sie überhaupt noch gefunden werden, meist in einem sehr schlechten, oft
fast unlesbaren Zustand. So auch das uns vorliegende Exemplar des "Arbeitsbehelf für Freizeitleiter und Helfer".
Daher sehen Sie im Folgenden neben dem Original (links) eine mühsam erstellte Reproduktion des selben (rechts).
![]() |
J u g e n d l e i t e r s c h u l e
Geh aus, mein Herz, und suche Freud
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Heiligenhof,1.Juni 1956 Liebe Kameradinnen und Kameraden! Ihr habt Euch bereit erklärt, bei einer unserer sudetendeutschen Kinderfreizeiten als Leiter oder Lagerhelfer mitzuwirken. Weil wir aus der Erfahrung der vergangenen 3 Jahre einiges gelernt haben, möchte ich Euch diese Erfahrungen in Form kurzer Aufzeichnungen mitteilen und Euch damit Euere Arbeit erleichtern. Es hat sich immer wieder gezeigt, daß nicht der gute Wille allein genügt, sondern eine gründ1iche Vorbereitung vorausgehen muss, wenn die Freizeiten zu dem Erfolg werden sollen, den wir uns davon versprechen. Der 4-Wochenplan in diesem Heft ist auf den Idealfall zugeschnitten und absichtlich etwas höher gegriffen, um wenigstens einen Teil zu erreichen. Es wird an der Betreuergemeinschaft einer Freizeit liegen das Bestmöglichste aus den 4 Wochen, die zur Verfügung stehen, zu machen. Es ist unmöglich, sämtliches Material für die angegebenen Themen hier aufzuschreiben, es ist ja auch noch einige Zeit, um selbst Material, Lesestoff usw. zu sammeln. In den SL - Büchereien, Kreisjugendring und SdJ - Gruppenbüchereien findet sich sicher manches brauchbare Buch. Eine kleine Handbücherei soll jedem Freizeitleiter zur Verfügung gestellt werden. Zwei Grundgedanken bestimmen unsere Freizeiten:
Als Jugendführer haben wir in unseren Gruppen sehr deutlich die positive Wirkung der Freizeiten feststellen können, wir wollen also diese Gelegenheit so weit es nur irgend möglich ist nützen und mit der nötigen Freude und Begeisterung aber auch sehr gründlich vorbereitet an die Arbeit gehen.
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Rahmenplan einer 4 - Wochen - Freizeit für sudetendeutsche Kinder. Was soll erreicht werden:
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Möglichst am 2.Tag sind die Kinder zu wiegen und zu messen und ärztlich zu untersuchen.
Bücher für den Freizeitleiter und seine Helfer:
Alle angegebenen Bücher sind zu haben bei: Unser Bücherdienst‚ Stuttgart Charlottenplatz 17 Sportgeräte für die Freizeit:
Beschäftigungsmaterial:
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Der Tagesplan einer Freizeit
Die feststehenden Zeiten sind bis zum letzten Tag konsequent einzuhalten. Regelmäßigkeit und Ordnung gewährleisten zu einem großen Teil die Erholung. Die Mittagsruhe kann event. an nicht zu heißen Tagen um 1/2 Std. gekürzt werden. An heißen Tagen haben die Kinder mehr davon, wenn sie bei weit geöffneten Fenstern während der Mittagshitze bis 15.00 Uhr ruhen. Unter "Beschäftigung" verstehen wir je nach Wetter: Leibeserziehung, Baden, wandern, singen, spielen, basteln, Heimatkunde, Schreibstunde usw. Der Tagesplan wird jeweils für den nächsten Tag am Abend aufgehängt, sodaß sich die Kinder früh orientieren können, was alles los ist. Ebenso der Ämterplan. Schreibstunde ist an 2 Nachmittagen der Woche. Wir sind übereingekommen, die Post nicht zu kontrollieren, wollen aber die Kinder am 1. Tag, wenn sie das erstemal nach Hause schreiben aufmerksam machen, welche „Nachrichten“ die Eltern beunruhigen können (... „das Essen ist furchtbar“ wenn es einmal nicht das Leibgericht gibt, ... „die Kinder sind soo böse zu mir“ wenn einmal gestritten wird usw.). Ein diesbezügliches Rundschreiben an die Eltern wird mit der ersten Kinderpost von der Freizeitleitung mitgeschickt. Das Taschengeld der Kinder nehmen wir in Verwahrung und zwar kommt es in einen Umschlag mit Namen und Betrag. Der nach Bedarf ausgezahlte Betrag wird auf dem Umschlag mit Datum abgeschrieben. Es kann dann nicht passieren, daß immer wieder etwas „gestohlen“ in Wirklichkeit verschlampt wird. Die täg1iche Sanitätsstunde ist unumgänglich. Am günstigsten werden die „Patienten“ nach dem Frühstück und nach dem Waschen am Abend verarztet. Der Sanikasten ist sauber und verschlossen zu halten. Alte Pflaster und Verbände werden sofort beseitigt. Erstes Gebot: Sauberkeit ! ! !
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Das Freizeit - Tagebuch
Wir wollen in diesem Jahr erstmalig in jeder Freizeit ein Tagebuch führen. Jeden Tag trägt ein anderes Kind den Tagesablauf in netter Form ein. Die Ausgestaltung bleibt den Betreuern, bzw. den Kindern überlassen. Wer hat wohl die nettesten Ideen? Einige Tips: Scherenschnitte, lustige Gedichte, Zeichnungen, Fotos, gepreßte Pf1anzen. Und wer arbeitet einen netten Einband? Am schwarzen Brett:
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Zum Tagesablauf: Das Wecken geschieht nicht mit Trillerpfeife, sondern mit einem fröh1ichen „Guten Morgen“ von Zimmer zu Zimmer. Es ist auch nett, wenn abwechselnd die Stuben mit einem Lied wecken. Bis zum Wecken ist absolute Ruhe! Das Morgenturnen ist kein Leistungssport. Die Kinder legen am Abend die Turnsachen zurecht und sind 10 Minuten nach dem Wecken fertig. Wir laufen zum Kreis, atmen fest durch und bewegen Arme und Beine (Schwingen, kreisen, leichtes Hüpfen). Nicht länger als 5 Minuten, dann geht es gleich zum Waschen. Wenn im Waschraum wenig Platz ist, wird eingeteilt, welche Zimmer zuerst waschen und nachher Betten bauen und umgedreht. Auf keinen Fall wird vor dem Waschen angezogen! Beim Waschen ist einer von den Betreuern dabei. Wir achten darauf, daß in der Früh zumindest alle den Oberkörper waschen, am Abend wird ganz gewaschen. Dabei kommen erst die Kleinen, dann die Großen in den Waschraum. Der Tagesbeginn an der Fahne oder im Kreis muß nicht unbedingt heroisch verlaufen. Wir singen ein Morgenlied, lesen ein Gedicht oder einen verständlichen Spruch und grüßen beim Fahneaufziehen die Heimat. Dann wünschen wir uns „guten Morgen“. Die Mahlzeiten beginnen wir gemeinsam, wenn alle Kinder etwas zu essen haben. Wir stehen auf, fassen uns tischweise bei den Händen und sagen einen Tischspruch. Dann muß nicht unbedingt jeden Tag „Guuuten Hunger“ oder „Alle Mann ---rrran“ gebrüllt werden. Ein ruhiges „Mahlzeit“ tut es auch. Bei jedem Tisch sitzt möglichst ein Betreuer und achtet, daß ordentlich gegessen wird. Über gute Tischsitten wird man in den ersten Tagen einmal ein Wort verlieren müssen. Grundsatz: Was man auf den Teller genommen hat, wird aufgegessen. Wir zwingen die Kinder nicht nachzunehmen oder besonders viel zu essen, besonders in den ersten Tagen, wenn sie sich umstellen müssen. Wenn aber einer „etwas nicht essen kann“ muß er eben verzichten. Extrawürste werden nicht gebraten. Die „Fresser aus Sport“ müssen wir auch beobachten. Es gibt auch unter Kindern große Egoisten! Wir achten, daß der Tischdienst die Tische sorgfältig deckt, auch nachher sauber abwischt. Die Ordnungsdienste: also Stuben und Spindordnung, Waschraumdienst, Tisch- und Küchendienst sind gewissenhaft durchzuführen.
Jeden Tag kontrollieren, ob es geschehen ist. Sorgt für ordentliches Handwerkszeug! Wenn kein Besen da ist, können die Stuben nicht
sauber sein. Wenn keine Bürste und kein Ata im Waschraum ist, müssen die Becken Schmutzränder haben, wenn keine Haartüten dort hängen,
fliegen die Haare in der Gegend herum.
Die Beschäftigung am Vormittag wird nach Möglichkeit in Gruppen durchgeführt. Dabei tun alle Kinder mit. Es gibt immer welche, die sich gern absondern und lieber den ganzen Tag auf den Betten herumliegen möchten. Streng darauf achten!
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Von 11.30 Uhr bis 12.00 Uhr sind die Kinder ruhig zu beschäftigen. Abgehetzt bekommt ihnen das Essen nicht. Bei schönem Wetter sind wir immer im Freien! Die Mittagsruhe ist ein schwieriges Kapitel, weil Kinder in dem Alter nicht daran gewöhnt sind. Wenn dabei laut geredet wird oder gar Polsterschlachten vollführt werden, hat sie ihren Zweck nicht erfüllt. Enge Kleidungsstücke (Mädchen Kleider und Strümpfe, Jungen Hosen und Strümpfe) sind abzulegen. Die Kinder dürfen während der Mittagsruhe lesen, dabei herrscht aber unbedingte Ruhe! Das geht nur, wenn die Betreuer abwechselnd „Wache“ halten, die Schlafraumtüren offen sind, sodaß Störenfriede gleich gesehen und gehört werden können. Dann aber auch durchgreifen und den Betreffenden ohne Buch auf einen Stuhl auf dem Gang sitzen lassen. Das wird ihm bald langweilig. Die Nachmittagsbeschäftigung ist mehr freier Natur. Dabei sind die Betreuer stille Beobachter und die Kinder dürfen auch mal das tun, was sie gern möchten, Spielen in Gruppen, Beerensuchen, usw. Die gemeinsame Stunde am Abend sollte immer etwas vorbereitet sein. Dabei können wir ein Buch in Fortsetzungen lesen, Gesellschaftsspiele spielen, Sagen und. Märchen erzählen und singen. Der Tagesabschluß ist wie der Tagesbeginn, nur sagen wir uns dabei „Gute Nacht“. Die Postverteilung ist ein wichtiger Augenblick am Tage. Wir legen sie am besten nach einer Mahlzeit, wenn die Kinder noch bei Tisch sitzen. Ab und zu spielen wir dabei „raten“‚ das macht ihnen besonderen Spaß: „Wer bekommt einen Brief von der Hausnr. 217?“ oder „Wer erwartet Post aus R.“? Usw. Von Päckchen mit süßem Inhalt sollen möglichst die Stubenkameraden etwas davon bekommen. Wettbewerbe in der Freizeit als unsere Helfer.
Zeichenwettbewerb eine herrliche Beschäftigung für einen Regentag! Jeder erhält ein Blatt Papier und zeichnet nach einem
angegebenen Thema oder frei. Die Zeichnungen werden vom Leiter nummeriert und einige Tage zur Ansicht ausgehängt. Dann dürfen die
Kinder in „geheimer Wahl“ die besten Zeichnungen selbst wählen. Jeder erhält einen abgestempelten Zettel und schreibt die Nummer der
Zeichnung drauf, die ihm am besten gefallen hat. Das Ergebnis wird dann bekannt gegeben, die drei besten erhalten einen kleinen Preis.
Besondere Tage in der Freizeit müssen beachtet werden. Der Sonntag unterscheidet sich von den Werktagen. Wir ziehen
uns „manierlich“ an, geben Gelegenheit zum Besuch der Gottesdienste - ein Betreuer geht mit -, der Tagesbeginn ist etwas feierlicher
als sonst, vielleicht mit einer kleinen Flötenmusik?
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
F ü r d e n T a g e s b e g i n n
Sprüche und Gedichte: Wir sind jung, die Welt ist offen, o du weite, schöne Welt!
--------------- Ein Tag ist neu erstanden, die Sonne steigt ins Blau,
--------------- Steht auf ihr lieben Kinderlein! Die Sonne kommt mit hellem Schein,
--------------- Steht auf ihr lieben Kinderlein! Der Morgenstern mit hellem Scheinläßt sich sehn frei gleich wie ein Held und leuchtet in die ganze Welt. Sei uns willkomm du lieber Tag! Vor dir die Nacht nicht bleiben mag. Leucht uns in unsre Herzen fein mit deinem himmelischen Schein. (Volkslied) --------------- Verschwunden ist die finstre Nacht,
--------------- Herr, gib uns helle Augen, die Schönheit der Welt zu sehn!
--------------- Lobet der Berge leuchtende Firne, rauschenden Wald und. blinkenden Born.
--------------- Du liebe, liebe Sonne bescheine mich,
---------------
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
F ü r d e n T a g e s a b s c h l u ß
Sprüche und Gedichte: Die Sonne sieht durchs Wolkentor und sagt uns gute Nacht.
--------------- Viel Sterne gloriieren, ich habe sie wohl gern,
--------------- Eh ich mich niederlege, vom Tage müd gemacht, schau ich noch einmal
--------------- Die Welt sucht ihren Frieden, die Nacht ist nicht mehr fern.
--------------- Nun schlafen auch die Wälder weit, der Wind singt leis im Baum;
--------------- Nun brennt der Mond. geruhig über die Wälder hinaus
--------------- Die weiten Wälder schlafen schon, das Korn rauscht im Feld,
--------------- Das war des Sommers schönster Tag, nun klingt er vor dem stillen Haus
---------------
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
H e i m a t k u n d e / Das Sudetenland Auf der Landkarte haben wir alle unser Fähnchen auf unseren Heimatort gesteckt. Jetzt interessiert es uns auch, wie es dort, wo die Fähnchen stecken, aussieht, was die Leute dort taten und sangen, wie sie ihre Feste feierten und was sie arbeiteten und was es von dort an Sagen und Erzählungen zu berichten gibt. Der Böhmerwald: (Wir singen: Af d Wulda, Ich hab mir mein Weizen usw.)
Das Fichtelgebirge sendet nur seine Ausläufer und die E g e r ins Sudetenland. Das Egerland: (Wir singen in Mundart, sobald Kinder dabei sind, die sie noch sprechen) Städte: Eger, Karlsbad, Marienbad, Franzensbad. Wir erzählen Sagen aus dem Egerland. Das Erzgebirge bildet den nordwestlichen Grenzwall. Seinen Namen hat es vom Erzreichtum einer früheren Zeit. In Joachimsthal wurden die ersten Taler geprägt, jetzt Uranbergbau. Graslitz – Musikinstrumente, Spielzeug und Klöppelspitzen. Gottesgab höchstgelegendste Stadt Mitteleuropas. Keilberg (12l4 m). Saazer1and (Hopfen, Gurken). Dux – Brüxer Braunkohlenbecken (Rhampold Gorenz in Brüx) Industriegebiet. Das böhmische Mittelgebirge vulkanische Landschaft mit dem Milleschauer 835 m. An den Abhängen wächst Wein und Obst. Die Elbe bahnt sich. ihren Weg. Lobositz – Leitmeritz – Aussig - Bodenbach. Elbesandsteingebirge bei Herrnskretschen fließt die Elbe nach Deutschland Tyssaer Wände, Prebischtor, herrliche Ausflugsorte. (Sage vom Schneeberg) Nordböhmen (An manner Ziege ho ich Frejde)
Die Sudeten‚ der Gebirgszug, der dem Land den Namen gibt zieht sich vom Elbesandsteingebirge bis zum Oberlauf der Oder hin. Lausitzergebirge mit Jeschken (1010 m). Isergebirge mit der Tafelfichte (1010 m) Riesengebirge mit der Schneekoppe (l603 m) Quellgebirge der Elbe. (Rübezahlsagen) Und in dem Schneegebirge . . . Adersbacher und Weckelsdorfer Felsen‚ seltsame Sandsteinformen Glatzer Gebirge, Heuscheuergebirge und
Adlergebirge.
Altvatergebirge mit dem Altvater (Sagen). Schönhengstgau (Wenn ich morgens früh aufsteh, Blüh nur blüh mein Sommerkorn) Größte Sprachinsel (Was ist eine Sprachinsel?) Reiches Bauernland, viele Lieder und Volkstänze erhalten. Mähr.Schönberg, Mähr.Trübau, Zwittau. Das Kuhländchen liegt an der mähr.Pforte zwischen den Ausläufern der Ostsudeten und der Karpaten. Mustergültige Rinderzucht. Oderberg, Mähr.Ostrau und Witkowitz größtes Industriegebiet (Bergbau uns Eisenindustrie) des Landes. Iglau, Brünn, Wischau sind große Sprachinseln. (Sagen) Schöne Trachten! Südmähren‚ sonniges fruchtbares Land. Thayathal, Weinbau und Znaimer Gurken. Prag‚ Hauptstadt Böhmens, einstmals Mittelpunkt des Reiches, Karl IV. gründete die 1. deutsche Universität (1348) Peter Parler aus Schwäb. Gmünd baut die Karlsbrücke und den Veitsdom (Bilder zeigen) (Sagen aus Prag). ---------------
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
H e i m a t k u n d e: Unsere F a h n e Jeden Morgen ziehen wir unsere Fahne auf, tagsüber weht sie über unserer Gemeinschaft und Abends geht sie mit uns zur Ruhe. Warum tun wir dies wohl? Was bedeutet überhaupt eine Fahne? Wo überall gibt es Fahnen? Und warum ist unsere sudetendeutsche Fahne schwarz – rot - schwarz? (Die Kinder auf alle diese Fragen erst selbst antworten lassen) Wenn wir die Fahne am Mast aufziehen, dann grüßen wir unsere Heimat, das Sudetenland. Und alle, die diese Fahne über dem Lager wehen sehen wissen, daß das nicht nur ein beliebiges Stück Tuch ist, sondern das Symbol unserer Gemeinschaft, nicht nur hier im Lager, in der Freizeit, sondern überall dort, wo sudetendeutsche Menschen zusammenkommen. Deshalb wollen wir die Fahne achten, so wie wir unsere Gemeinschaft achten und wenn wir unter ihr stehen oder hinter ihr gehen, dann wissen wir, daß wir alle das gleiche wollen, nämlich für unsere Heimat eintreten, arbeiten und lernen. Warum sind nun unsere Farben schwarz – rot – schwarz?
U n s e r W a p p e n Die Sudetendeutsche Jugend trägt auf dem linken Ärmel des Grauhemdes - die Mädel auf dem Anorak - ein Wappen. Habt ihr es schon
einmal genau angesehen? Weiß jemand, was es bedeutet? Wann es entstanden ist?
Die deutsche Jugend des Ostens
Das Abzeichen der DJO sieht so aus: Der Kreis = Symbol unserer Gemeinschaft
Zur Zeit der Besiedlung malten die Ostsiedler auf ihren Trecks einen Kreis mit Pfeil für die Nachkommenden an die Bäume.
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
D a s K i n d e r f e s t
Wenn wir das Kinderfest gleichzeitig als Dorfnachmittag gestalten ist das besonders nett. Wer dazu eingeladen werden soll, muß jeder Freizeitleiter wissen. Zum Programm:
--------------- Lied: Auf auf, ihr Wandersleut. --------------- Kasper begrüßt die Kinder: (In Ermangelung eines Kasperltheaters kann man eine Decke zwischen 2 Bäume spannen und dahinter spielen.) --------------- Die Mädchen spielen ein richtiges Märchen: „Das Lumpenröckchen“.
Zum Schluß folgen Wettspiele, dazu teilen wir die Kinder in 3-4 Gruppen, die reihum bei allem einmal drankommen. Topfschlagen: Unter einen alten Blechtopf wird ein kleines Geschenk gelegt. Mit verbundenen Augen muß beim 3. Schlag mit dem Stock der Topf getroffen werden. Ringwerfen: aus einiger Entfernung sind 3 Tennisringe auf einen Stab der in die Erde gestoßen ist, zu werfen. Sackhüpfen: 2 - 3 Kinder hüpfen nebeneinander im Sack um die Wette. Eierlaufen: 2 Kinder laufen um die Wette mit einem ausgeblasenem Ei auf einem Löffel. Kartoffellaufen: Eine Bahn wird abgesteckt .Beim Start liegen für jeden der 2 Läufer 3 Kartoffeln und. ein Löffel. Die 3
Kartoffel müssen mit einem Löffel ohne Berührung der Hände zum Ziel getragen werden. Der nächste erhält den Löffel vom Läufer und holt
sie zurück u.s.w..
--------------- Ein festliches Kaffeetrinken mit Kuchenessen ist für das Kinderfest natürlich eine große Bereicherung. Dabei können die Tische
nett gedeckt sein, Tischkarten haben wir vorher schon geschrieben und gemalt.
Die Zettel ziehen die Kinder und suchen damit ihren Platz. Dasselbe kann man mit Sprichworten machen:
--------------- Und. wie wär’s mit einem Laternenumzug am Abend? Auch die Laternen kann man selbst basteln.
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Das Spiel vom L u m p e n r ö c k c h e n Personen:
Hinter dem Gänsepeter laufen die Gänseliesel; sie necken ihn mit dem Lied: „Peterle dir laufen ja die Gänse nach! Hast du etwa Haberkorn in deinem Sack?
Hast es wo gestohlen? Hast es wo gestohlen?“
Peter: (Versucht ihnen vergeblich auszuweichen, setzt sich dann)
Ein Gänseliesel: Ha, unsere Gänse, die sind dort hinten im Klee. Ein anderes: Die laufen nicht davon! Alle: Nein, die laufen nicht davon (Setzen sich um Peter herum). Peter (ist sehr böse): Was macht denn deine Grauweiße, Gretel? Gretel: Das Grauweißchen ist längst wieder ganz gesund! Es hatte sich wohl nur das Füßchen vertreten. Peter (ist schon nicht mehr so böse): Und deine Schwarzweiße, Liesel? Liesel: Mein armes Tierchen kann immer noch nicht gehen. Ich muß es sehr oft in den Arm nehmen, damit es mit den anderen mitkann. Peter: Ja, ja, ich hab das ja auch gesehen. Ein Gänseliesel: Doch alle anderen Gänse sind ja flink und munter! Ein anderes: Wollen wir nicht etwas singen? Alle: Ja, ach ja. . . .(Eine fängt an und alle fallen ein) „Heute ist im Schlosse großer Ball! Eingeladen sind die Mädchen all´. Lieber Großvater ach bitt! Nimm doch
Lumpenröckchen mit!“
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Peter: Gänseliesel, hört doch ein wenig auf mit dem Singen, ich möchte einmal meine Flöte ausprobieren! Gänseliesel: Ja, Peter, da wollen wir dabeisein! Eine andere: Endlich ist sie fertig!? Eine dritte: Ich bin ja so neugierig! Peter: Nun seid still (Spielt die vorige Melodie, die Mädel singen mit) Wartet mal, ich muß das eine Loch noch etwas aushöhlen. Ein Gänseliesel: Ach Peter, dabei kannst du uns doch eine Geschichte erzähIen. Die anderen: Ach ja bitte, bitte Peter . . . Peter: Ooooch, ich soll eine Geschichte erzählen und ihr neckt mich nachher mit eurem dummen Lied. Gänseliesel: Nein; Peter, das tun wir gewiß nicht mehr! Peter: Nun, dann sollt ihr heute eine recht schöne Geschichte hören. Gänseliesel: Au fein! Peter: Es war einmal ein kleines Prinzeßchen, dem waren Vater und Mutter gestorben. Nun war es ganz allein auf der Welt. Es hatte
zwar noch einen Großvater, aber der wollte das Kind gar nicht sehen. Er haßte es; er sagte, das Kind sei an dem Tode seiner eigenen
Tochter schuld. So wäre das Prinzeßchen umgekommen, wenn ihm nicht eine alte Frau etwas zu essen gegeben hätte, ihm die Kleidchen
geflickt und sonst für es gesorgt hätte. Das Kind ging auch zu den Gänselieseln auf die Wiese und spielte gar lustig mit ihnen. Und
alle, die es sahen, hatten es lieb, denn es hatte so etwas Besonderes an sich. Nun ratet einmal: Wer ist dieses kleine Mädchen?
Peter (legt seine Hand auf ihre Schulter): Nun komm, erzähle! Lumpenröckchen: Der Großvater ... will, ... mich ... nicht mit ... auf das Schloß .... nehmen. Gänseliesel: Oh ... der schlechte Großvater! Lumpenröckchen: Er sagt, ich habe viel zu schlechte Kleider -- ach, und ich wollte doch nur einmal das Schloß sehen ... Gänseliesel: Ach Lumpenröckchen, weine doch nicht ... Eine andere: Komm, Lumpenröckchen, weine doch nicht ... Komm, wir bauen die goldene Brücke, dann vergißt du den bösen Großvater (sie beginnen zu spielen, doch Lumpenröckchen sagt traurig) Lumpenröckchen: Ich kann ja nicht spielen Ich bin so traurig ... Peter: Gänseliesel, wir bringen Lumpenröckchen einfach aufs Schloß. Gänseliesel: Ja, das tun wir! Eine andere: Wir machen uns gleich auf den Weg! Eine andere: Peter und du mit deiner Flöte voran! (Peter spielt und die anderen singen). Wanderbursche: Na, was ist denn das für eine lustige Gesellschaft? Ein Gänseliesel: Wir bringen Lumpenröckchen aufs Schloß.
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Wanderbursche: Lumpenröckchen, wer ist denn das? Ein Gänseliesel: Hier, das ist Lumpenröckchen! Eine andere: Der Großvater will sie nicht mit aufs Schloß nehmen! Eine dritte: Und wir bringen sie einfach hin! Wanderbursche: So so ... ich gehe ja auch zum Schloß, da können wir zusammen gehen. Peter: Gänse1iesel, unsere Gänse sind fortgelaufen. Gänseliesel: Die Gänse ... ach, die Gänse (sie laufen alle fort). Wanderbursche: Lumpenröckchen, komm, setzen wir uns ein Weilchen in das Gras! Ich habe so großen Hunger. (Lumpenröckchen, setzt sich mit dem Wanderburschen, der seine Schnitten auspackt, hin). Lumpenröckchen: Bist du schon einmal im Schloß gewesen? Wanderbursche: O ja, schon oft. Lumpenröckchen: Wie sieht es denn dort oben aus? Wanderbursche: Ach es sieht sehr schön dort oben aus! Weißt du, besonders schön sind die großen herrlichen Säle! Lumpenröckchen: Und die Menschen? Wanderbursche: Ach, weißt du, die gefallen mir gar nicht. Die Hofdamen tragen alle noch so ulkige Perücken, daß ich immer lachen muß, und dann riecht es überall so komisch nach Parfüms Nein, das gefällt mir gar nicht! ... Lumpenröckchen, wo hast du bloß deine langen blonden Zöpfe her? Lumpenröckchen: Ach, die habe ich nur von meiner Mutter geerbt. Wanderbursche: Und die hellen blauen Augen! Lumpenröckchen: In ihnen spiegelt sich nur der blaue Himmel. Wanderbursche: Lumpenröckchen, du bist so gut. Du gefällst mir. Nicht wahr, Lumpenröckchen, du kommst heute ganz gewiß aufs Schloß! Ich muß jetzt gehen, auf Wiedersehen um 12 Uhr! (Beide sind aufgestanden, Wanderbursche geht, Peter und die Gänseliesel kommen wieder). Gänseliesel: Ach, der Wanderbursche ist schon fort! Lumpenröckchen, was hat er dir denn erzählt? ... Das muß schön gewesen sein ... Wie schade, daß wir nicht zuhören konnten ... Die dummen Gänse sind schuld dran! Lumpenröckchen: (hat vergeblich versucht zu Worte zu kommen):
Gänseliesel: Nein, das gefällt uns auch gar nicht. Ein zweites: Lumpenröckchen, wenn dich einmal ein Prinz holt, dann mußt du dich nicht so aufputzen und verstellen! Lumpenröckchen: Mich wird ja wohl niemals ein Prinz holen. Ich bin ja so arm und habe keine schönen Kleider. Ein Liesel: Lumpenröckchen, du bist so gut, dich holst sicher einer! Ein zweites: Ach, macht Lumpenröckchen nicht wieder traurig! Was sagte der Wanderbursche noch? Lumpenröckchen: Er sagte, ich soll bestimmt um 12 Uhr auf dem Schloß sein. Peter: Dann wollen wir uns gleich auf den Weg machen! Gänseliesel: Ja, Peter, und du mit deiner Flöte gehst voran!
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Hofnarr: Heut ist im Schlosse großer Ball! Eingeladen sind die Prinzessinnen und Königinnen all! König und Königin führen
gleich die Polonäse an ... Und daran schließt sich die Brautwahl des Prinzen an!
Polonäse des Königspaares und Gefolges! Herold: Ich melde, Majestät, den Prinzen! Narr: Jetzt geht‘s los ... jetzt kann die Wahl beginnen! Die Prinzessinnen zieren sich und knicksen vor dem Prinzen! 1. Prinzessin: Euphrosine von Bananien! Narr: Die hat ‘ne Nase wie eine Banane! 2. Prinzessin: Aurora von Apfelsinien! Narr: Hat Apfelsinenwangen, und noch rote dazu! 3. Prinzessin: Rosalinde von Anisien! Narr: Kann wohl immer nur Anisbonbons essen -- ist auch nichts für uns! 4. Prinzessin: Evelin von Rosinien! Mein Vater läßt grüßen! Prinz: Danke! Narr: Und hofft, daß der Prinz seine Rosine zur Frau nimmt, hihi! 5. Prinzessin: Isabella von Goldinien. Narr: Nur aufgeputzt! Huh, wie die duftet! (eine Uhr beginnt zu schlagen) 6. Prinzessin: Nachtigall von Vogelsingen. Narr: Ganz schöner Name, aber krächzt wie ‘ne Krähe! Beim 12. Glockenschlag kommen Peter, die Liesel und Lumpenröckchen. Prinz: Lumpenröckchen, erkennst du mich, den Wanderburschen?
Lumpenröckchen: Das kann ich doch nicht, ich bin ja so arm! Prinz: Nun bist du nicht mehr arm! Nur du bist die rechte Königin für unser Land! Gänseliesel: Tralala, Lumpenröckchen nur allein soll die Braut des Prinzen sein! (Alle tanzen um das Paar und singen mit.) König: Lumpenröckchen, wir freuen uns alle, daß dich der Prinz zur Königin ausgewählt hat. Bleibe nur immer so wie du bist, dann wirst du die rechte Königin für unser Land! Das kleinste Gänseliesel: Lumpenröckchen, du wirst uns nun verlassen. Wir freuen uns ja sehr, daß du den Prinzen bekommst und doch sind wir sehr. traurig! Lumpenröckchen: Gänseliesel, ganz verlassen will ich euch nicht. Ich komme immer wieder zu euch und immer wenn ihr mich braucht bin ich zur Stelle! Prinz: Ja, immer ist sie zur Stelle und auch ich will Euch immer mit meinem Lumpenröckchen helfen!
Die alte Königin gibt Lumpenröckchen ihren Königinnenumhang und ihre Krone und dann tanzen alle nach dem Lied um das Paar bis sie ihnen nach feierlich abziehen, und zwar in der Reihenfolge: Herold, Prinz - Lumpenröckchen, Gänseliesel, König und Königin, Prinzen und Prinzessinnen und zum Schluß Peter mit Hofnarr.
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Kasperl reist zur Kinderfreizeit. Figuren: Kasper, Großmutter, Hexe, Räuber. Kasper (kommt mit Rucksack): Tra tra trallalla ... So liebe Kinder, der Rucksack ist gepackt, jetzt kanns
also gleich losgehen. Ich darf nämlich in die Ferien fahren. Wollt ihr auch wissen wohin? Ich hab mirs doch gleich gedacht, daß ihr
neugierig seid! Also ich fahre nach ......
Großmutter: Kasperle, wo bleibst Du denn, Du wirst den Zug noch versäumen! Hast Du denn auch alles eingepackt? Die Zahnbürste? Und das Waschzeug? Und die Brotbüchse? Und die Schuhkrem? Kasper: Selbstverständlich Großmutter, die Zahnbürste steckt in der Schuhcrem, und das Waschzeug in der Brotbüchse! Großmutter: Ach, du hast doch nur Flausen im Kopf! Also, sei vorsichtig, daß dir nichts passiert, trinke kein kaltes Wasser und verlauf dich nicht beim Spazierengehn!Kasper: Liebe Großmutter, Du brauchst nicht die geringste Sorge haben, ich werde schon gut aufpassen und vor allem kräftig essen, daß ich gestärkt wiederkomme. Großmutter: Und schreib mir eine Karte, damit ich ruhig schlafen kann! Kasper: Wird besorgt, wird alles besorgt! Leb wohl, liebe Großmutter, jetzt hör ich wirklich den Zug schon pfeifen in der Ferne, er wird gleich hier sein. (Umarmt Großmutter) (Lokomotive und Wagen aus Pappe werden herein geschoben, Fenster so groß, daß der Kasper den Kopf rausstrecken kann.) tsch tsch tsch ... tuuut .... Kasper: Eha sag ich‚ brrr! (hält den Zug vorn auf) drei Wagenlängen zurück! So jetzt ists schon besser! Großmutter: Kasper steig ein, der Zug fährt ab! Kasper: Keine Angst Großmutter, der Zug fährt nach meiner Pfeife! Alles einsteigen, Kälber, Hühner, Ochsen und Bürger.
So Kinder, jetzt kanns los gehn, macht alle fest tüüüt!
---------------
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
--------------- Selbstverständlich muß beim Puppenspiel viel Lokales mit hineingebracht werden. Der Kasper weiß genau, was in der Freizeit alles passiert ist. Er spricht die Kinder persönlich an und läßt sie so mitspielen. Der Text soll nur eine Anregung sein und kann beliebig erweitert werden, je nach den vorhandenen Puppen.
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
Etwas über die S u d e t e n d e u t s c h e Jugend Viele unserer sudetendeutschen Kinder, die in die Freizeit kommen, wissen noch nichts von unserem Jugendverband. Es ist Euere
Pflicht, sie dementsprechend aufzuklären und ihnen den Weg aufzuzeigen, in eine SdJ Gruppe zu gehen.
Unsere Zeitung ist „Der Pfeil“ zu beste1len in Hameln/Weser, Bürenstraße 2 (Vierteljahrespreis 1.-DM) Innerhalb unserer Gruppen treiben wir Leibeserziehung, wir singen1 basteln, gehen auf Fahrt und ins Lager, lernen von unserer Heimat und werden so zu einer Gemeinschaft.  : -- Eigentlich müßte jedes Mädel und jeder Junge, der in der Freizeit war, dieser Gemeinschaft beitreten, sofern er nicht schon Mitglied ist. --------------- Noch etwas für den Freizeitleiter und die Betreuer Die Betreuergemeinschaft muß während der Freizeit den Kindern jederzeit beispielgebend sein. Man kann nicht von den
Kindern einen ordentlichen Ton verlangen, wenn ihn die Betreuer untereinander nicht haben. Meinungsverschiedenheiten niemals vor den
Kindern austragen, sondern in einer allabendlichen kurzen „Lagebesprechung“ sachlich klären. Ein Kind ist wie das andere, es gibt auf
keinen Fall Bevorzugungen. Wenn es einmal laut zugeht, wird es auf keinen Fall besser, wenn die Betreuer mit höchster Lautstärke „Ruhe“
schreien. Viel besser ist es, man hebt die Hand, die Kinder, die es sehen tun es ebenfalls und halten dabei den Mund, wenn alle die
Hand oben und den Mund zu haben, kann weiter gesprochen werden. Vor dem Essen ist es praktisch, leise ein Lied anzustimmen, der nächste
Tisch fällt ein und bald singen alle Kinder, dann kann man den Tischspruch sagen, ohne sich vorher heißer geschrien zu haben. --
--------------- |
Home |